Zucht und Sport „Made in Mittelkalbach“

1. September 2010

Tertia

Die Anglo-Araber-Stute Tertia schloß ihre Stutenleistungsprüfung als Siegerin ab.

Allen voran begeisterte die anglo-arabische Traumstute Tertia vom Shagya-Araber Puschkin aus der Tessa II AA (v. Ohara AA) mit einem Sieg in der Stutenleistungsprüfung, den sie sich durch ihre hervorragende Rittigkeit sicherte. Am folgenden Tag perfektionierte sie ihre Bilanz mit der Auszeichnung zur besten Stute in der beeindruckend starken Gruppe der Anglo-Araber- und Partbredstuten. In dieser Klasse konnte das Gestüt einen Doppelerfolg verbuchen, denn auch die Zweitplatzierte stammt aus der Zucht der Familie Wehner: Zinia, eine anglo-arabische Prämienstute von Marek x AA aus der Zoe AA (v. Puschkin ShA).

Bei den Hengsten sicherte sich der Shagya-Araber Diamant, ein Sohn des Puschkin und der Diema, den Reservesieg. Er stammt aus der Zucht von Michael Vogler, steht in Diensten des Gestüts und ist im Sport unterwegs unter Monika Seufert.

Ein von Familie Wiener aus Bayern vorgestelltes Hengstfohlen von Marek x AA aus einer Inselfürst-Tochter gewann den Titel des besten Partbred-Fohlens.

Nicht nur an der Hand, sondern auch unter dem Sattel zeigten die Pferde aus Mittelkalbach, was sie konnten und errangen mit ihren Reitern Siege und Platzierungen.

Carolin Wagner und Stromer (Foto rechts) rissen ihre Fans am Hünfelder Rad zu Begeisterungsstürmen hin. Das dynamische Duo platzierte sich in den Kombinierten Prüfungen der Klasse E mit und ohne Geländeritt, führte lange in der Dressurwertung und freute sich dann zu Recht über einen tollen Reservesieg im Viereck.

Jo-Ann Schiller ist erst seit einigen Monaten mit ihrem Englischen Vollblüter Lenny auf dem Gestüt zu Hause, doch die Trainingsmöglichkeiten scheinen ihr zu gefallen: Sie platzierte sich ebenfalls in der Kombinierten Prüfung der Klasse E mit Geländeritt und gewann ihre Dressur.

Marisa Schramm (Foto unten) ist etwas Besonderes: Die junge Mutter hatte ihre Oldenburger Stute Carma Caspita bereits in der Stutenleistungsprüfung mit einem schönen Ergebnis vorgestellt und startete gut gelaunt auch in der Hunterklasse. Kommentierte der Richter den Ritt zwar auch als etwas verhalten, brachen bei der Ehrung der Drittplatzierten Jubelstürme los, über die sich die zuvor geehrten sicherlich auch sehr gefreut hätten. Frau Schramm besitzt die Gabe zu begeistern, und Hunterprüfungen für Reiter dieses Talents sind eine große Bereicherung in der Turnierszene.

Jonathan Marquardt und der anglo-arabische Hengst Marek x (Foto eingangs) haben sich in den vergangenen drei Jahren zu einem wirklichen Dreamteam entwickelt. Was wie im Märchen begann, setzt sich mit steigendem Schwierigkeitsgrad fort: Die beiden nahmen zwei Siege in A-Springen und fünf Platzierungen bis zur Klasse L mit nach Hause.

Monika Seufert ritt in den sportlichen Prüfungen sowohl ihren auf dem Gestüt gezogenen anglo-arabischen Hengst Zenit (Foto eingangs) als auch den nach längerer verletzungsbedingter Pause erstmals wieder eingesetzten Shagya-Araberhengst Diamant. Mit Zenit errang sie drei Siege in der Klasse A und fünf Platzierungen bis zur Klasse L.  Mit Diamant platzierte sie sich im Stilspringen der Klasse A.

Eine weitere Besonderheit dieses Turniers war die Einbindung einer Hengstleistungsprüfung, die, wie auch die Stutenleistungsprüfung und die Zuchtschau, vom Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes (VZAP) ausgeschrieben wurde. Auch hier waren die Reiter des Gestüts erfolgreich am Werke und konnten ihre gute Trainingsarbeit mit den Hengsten in eine sehr erfolgreiche Teilnahme an dieser Hengstleistungsprüfung umsetzen:

Mit nur einem Hundertstelpunkt Abstand zum erstplatzierten Arabischen Vollblutaraber Al Ashar (trainiert und geritten von Heinrich Damian Brähler) zeigte sich der im letzten Jahr beim ZSAA als Prämienhengst gekörte Marek-Sohn Ismahn AA aus der Inka IV AA (v. Bouquet AA) in toller Form und absolvierte die Prüfung unter Monika Seufert mit 7,85 Punkten als Reservesieger (Foto unten).

Ebenfalls auf dem Gestüt vorbereitet wurde der außergewöhnliche Englische Vollblüter RFF The Alchemist (Foto unten). Er ist der weltweit einzige gekörte und nun auch leistungsgeprüfte Englische Vollblüter seiner Farbe. Er ist ein Cremello und in der Zucht damit ein Farbgarant für goldene Pferde. Unter dem Sattel ist er ein Englischer Vollblüter, wie man ihn sich wünscht:  Lange Linien, imposante Partien.

Vor dem Alterskorrekturabzug wurde er mit einer Durchschnittsnote von 7,58 bedacht, die sich aufgrund seines Altersvorteils auf eine Gesamtnote von 7,20 reduzierte, was seinen dritten Rang jedoch nicht in Gefahr brachte. Der Hengst befindet sich im Besitz von Gwendolyn Gregorio und steht auf dem Gestüt Falkenhorst in Neustadt an der Orla.

Leider findet in der Leistungsprüfung das Interieur der Pferde keinen Niederschlag. Beide Hengste zeichnen sich jedoch durch einen Charakter aus, der vielerorten nicht anders als mit einer 10 bewertet werden könnte.

Die Zukunft wird noch viele weitere Tage des Arabischen Sportpferdes in Gedenken an Dr. Ekkehard Frielinghaus bringen – nach diesem erfolgreichen Auftakt kann es gar nicht anders sein: Das Prüfungsangebot wird wachsen, und auch die Zuchtschau ist mit ihrer zentralen Lage im Herzen Deutschlands ein faires Anlaufziel für Züchter aus allen Gegenden des Bundesgebiets. Dies trifft ebenfalls auf die Hengstleistungsprüfung zu, die mit ihrer anspruchsvollen Geländestrecke ein attraktiver Prüfstein für die jungen Hengste bleiben wird, denn mit ihren abwechslungsreichen Anforderungen ist sie ein aussagekräftiger Beweis von Leistungsfähigkeit.